St. Ulrich, 18. Juli – 1. Oktober 2014
Vernissage: Donnerstag, 17. Juli, 18:00 Uhr
Die Ausstellung in der Fußgängerzone von St. Ulrich pflegt
die enge Beziehung zur Kultur Grödens, eröffnet aber auch internationale
Perspektiven
Die ausschließlich aus Holz hergestellten Skulpturen
von Chris Gilmour, Sonia Leimer, Willy Verginer, Velasco Vitali und Bruno
Walpoth bieten dem Besucher eine unmittelbare Kunst-Erfahrung
Als
Ausdruck der kulturellen und kreativen Tradition, wie sie für Gröden typisch
ist, steht sie einerseits in engem Bezug zur Region und ihren Besuchern, ist gleichzeitig
aber auch Teil einer zunehmend anspruchsvoller und internationaler werdenden
Entwicklung: Die Biennale Gherdëina in St. Ulrich, die vom
Tourismusverein in Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Ulrich ausgerichtet
wird, wächst weiter und erfährt in diesem Jahr unter dem Titel Legno/Wood/Holz/Lën
ihre vierte Auflage, die von Luca Beatrice kuratiert wird und der zeitgenössischen
Skulptur gewidmet ist (18. Juli – 1. Oktober 2014, Vernissage am
17. Juli, 18:00 Uhr). Die Werke der fünf
eingeladenen Künstler – Chris Gilmour,
Sonia Leimer, Willy Verginer, Velasco Vitali und Bruno
Walpoth – werden in der Fußgängerzone im Zentrum
von St. Ulrich ausgestellt und sind allesamt aus dem Material gearbeitet, das
so typisch für die Gegend ist: Holz.
Die
Projekte, die in der Ausstellung zu sehen sein werden, sind durchweg sehr
ehrgeizig und werden in diesen Monaten eigens für die Biennale hergestellt, was
durch die Zusammenarbeit mit Handwerkern
und Firmen aus der Region, die einen nicht nur in wirtschaftlicher Hinsicht
dynamischen Kreislauf angeregt hat, möglich wird. Die einzige Bedingung, die
den Künstlern für die Produktion ihrer Werke auferlegt wurde, die Wahl des Holzes, soll nicht nur eine
starke Anbindung an die traditionsreichen Wurzeln Grödens schaffen, sie soll
auch beweisen, dass das Material nicht nur für Kunsthandwerk genutzt werden
kann, sondern auch dazu geeignet ist, zeitgenössische Kunst hervorzubringen.
Chris
Gilmour, ein englischer Bildhauer, der
in Udine lebt, ist eigentlich auf Karton spezialisiert und wird sich erstmals
an einem anderen Material probieren. Er hat eine Art Fund von Kisten, die
archäologische Materialien enthalten, die irgendeine frühere Entwendung oder
Naturkatastrophe überstanden haben, erdacht und geplant; die aus Meran
stammende und heute in Wien lebende Sonia Leimer ist indessen mit der
konzeptionellen Neubearbeitung eines Themas der Grödner Tradition beschäftigt, den
Schnitztischen. Andere Künstler hingegen können bereits auf eine langjährige
Erfahrung mit Holz zurückblicken, wie etwa Bruno Walpoth und Willy
Verginer, die aus Gröden stammen, aber über ein international anerkanntes Profil
verfügen: Während Walpoth eine große Büste aus Holz errichten wird, die in der
Mitte geteilt und in ihrem Inneren ausgehöhlt wird, will Verginer Porträts und
Landschaften den Rücken kehren, um ein Haus aus Holz zu errichten, wobei es
sich vielleicht eher um eine Bude oder Hütte handelt, die von den Wurzeln eines
Baums gehalten wird. Velasco Vitali, der Mailänder Maler und Bildhauer, der
für seine, oft in ungewöhnliche Kontexte eingefügten, Hunderudel berühmt ist, wird
einen riesigen Heißluftballon aus Holz und Eisen präsentieren.
«Zum ersten Mal in der
Geschichte der Biennale wurden die Künstler gebeten, ein öffentliches
Skulpturenprojekt zu schaffen, das in der Lage ist, mit dem historischen
Zentrum von St. Ulrich zu interagieren und mit den Bewohnern und den Touristen
in einen Dialog zu treten, ohne sich aufzudrängen», erklärt der Kurator Luca
Beatrice. «Hinsichtlich des Gegenstandes und des Themas waren keinerlei
Auflagen oder Einschränkungen vorgegeben, jedoch musste das Material Holz
verwendet werden, auch wenn nicht alle Künstler dafür ausgewiesene Experten
sind. Holz bringt dank seines unglaublichen Verhältnisses zur Vergangenheit
einen zusätzlichen Wert mit sich, es erzählt Geschichten, es weist den Blick
des Betrachters nicht zurück, es regt den Tastsinn und die Wärme an. Immer mehr
internationale Künstler nutzen es für ihre Skulpturen oder in ihren
Installationen. Man könnte sogar von einer „Holz-Mode“ sprechen, wenn der
Begriff nicht eine gewisse Doppeldeutigkeit in sich bergen würde.»
Wir
danken der Galerie Doris Ghetta für die Zusammenarbeit.
Kontakt:
Tourismusverein St. Ulrich
Gemeinde St. Ulrich
Tel. +39 0471 777 600
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