Donnerstag, 15. Juli 2010

II. Biennale Gherdeina

Arnold Holzknecht

Wilma Kammerer
Philipp Messner
Gerald Moroder
Peter Senoner

St. Ulrich, Fußgängerzone


vom 19. Juli bis zum 1. Oktober 2010


Vernissage: Montag, 19. Juli um 18.00 Uhr


In Zusammenarbeit mit der Gemeinde St. Ulrich eröffnet der Tourismusverein St. Ulrich die Sommersaison des Grödnertals mit der Grödner Biennale, einer alle zwei Jahre stattfindenden Veranstaltung moderner Kunst, die der Bildhauerei in all ihren Ausdrucksformen und -techniken gewidmet ist.

Für die diesjährige Veranstaltung wurden fünf Südtiroler Künstler ausgewählt, die aufgrund der Qualität ihrer Arbeit und der Wichtigkeit des Ausstellungsparcours sowohl auf italienischer als auch internationaler Ebene bereits Anerkennung gefunden und sich behauptet haben.

Die eigens für diese Gelegenheit erdachten Werke der Künstler werden in der Fußgängerzone von Sankt Ulrich aufgestellt, wo sie sich harmonisch in ihr Umfeld eingliedern und in direkter Beziehung zum Blick ins Tal stehen. Ein Parcours, der auf der einen Seite die Natur und die Landschaft als ursprünglichen Hintergrund der Skulptur berücksichtigt, auf der anderen Seite hingegen die Architektur und die Konstruktionen als essenzielle Linien, mit denen sie in Beziehung tritt, einbezieht.

Die von den Künstlern geschaffenen großformatigen Skulpturen - aus Holz, Bronze, Stein, Eisen oder Aluminium – lassen sich nicht vom physikalischen Gewicht ihres Werkstoffs beeinflussen, sondern vermögen eine freie, fließende, aerodynamische Sprache zu zeigen, im Stande, die starke Kompaktheit des Ganzen mit der Fähigkeit, visuelle Flüsse und Anreize auszustrahlen, zu entmaterialisieren.

Bei der Grödner Biennale vergleicht sich die zeitgenössische Skulptur, die nicht mehr Schuldnerin einer Technik oder eines traditionellen Werkstoffs ist, mit unglaublich vielen Lösungen, die auf die Ausdruckskraft jedes einzelnen Werkstoffs zurückzuführen ist. Sie bringt eine Vielfalt an ästhetischen, emotionalen und intellektuellen, mit der existenziellen Sphäre des Menschen im Zusammenhang stehenden Bedeutungen ins Spiel. Die Grödner Biennale stigmatisiert gleichzeitig ein Repertoire der Aktualität charakterisierenden Metaphern, Anspielungen und Ritualen.

Von diesen Prämissen ausgehend, kann eine kurze Übersicht über die Urheber und die Werke, die den Bildhauer-Parcours der diesjährigen Grödner Biennale charakterisieren, beginnen.

Der Parcours wird durch Arnold Holzknecht (geboren 1960 in Brixen; lebt und arbeitet in St. Ulrich) mit der Skulptur des “Spielzeug aus dem Grödnertal” in monumentaler Größe eröffnet. Die typische, von den Grödnern ab Mitte des 18. Jahrhunderts in Holz geschnitzte Puppe, wird vom Bildhauer wieder aufgenommen und riesengroß dargestellt, wobei sowohl die realistischen Züge als auch die beweglichen Gelenke beibehalten wurden. Für das Konzept des Künstlers ist es nicht wichtig, neue Figuren zu erfinden, sondern existierende Formen auf andere Art und Weise neu darzubieten. Eine Wiederholung auf andersartige Weise, die ein Beispiel für den veränderten Lauf der Dinge darstellen soll.

Die beiden übereinander montierten Fahrzeuge Ape Piaggio von Wilma Kammerer (geboren in St. Lorenzen (BZ), wo sie lebt und arbeitet) sind innen mit kardinalrotem Brokat ausgefüttert, auf dem Holzfiguren sitzen, die die Fahrzeugführer simulieren. Durch die Vorstellung der "Luxusausführung" dieses bescheidenen Fahrzeugs übertreibt die Künstlerin die Angewohnheit, den Motor zu frisieren und den Auspuff zu verändern. Diese wird so sehr Ironisiert, dass die mechanische Verkupplung dabei heraus kommt, die nichts mehr mit dem ursprünglichen Fahrzeug zu tun hat. Die Ape Piaggio hat sich im Eifer, sich an das Stereotyp eines immer funktionelleren und bedeutenderen Fahrzeugs anzupassen, verdoppelt.

“The rising star” von Philipp Messner (geboren 1975 in St. Ulrich; lebt und arbeitet in München), aufgestellt auf dem Rasen in einem Garten, ist Teil einer Gruppe von Arbeiten aus zusammengesetzten oxidierten Aluminiumplatten, die schlichte, symbolische und archetypische Formen übernehmen, in diesem Falle die eines Sterns. Wie dies für den größten Teil seiner Produktion der Fall ist, will Messner über das Bild und dessen Aufstellung im Raum nachdenken, und dabei die Mechanismen der visuellen Wahrnehmung im Prozess der zweidimensionalen Dekonstruktion und dreidimensionalen Neukonstruktion herausfordern. Die spiegelnden und reflektierenden Oberflächen seiner Werke führen den Betrachter in diesen Fluss räumlicher Beziehungen ein, die die Wahrnehmung des Werks charakterisieren und in seinem Innern die physikalische und körperliche Präsenz mit einschließen.

Die schmalen und entmaterialisierten Skulpturen von Gerald Moroder (geboren 1972 in Mailand; lebt und arbeitet in St. Ulrich) bestehen aus der roten und kalkhaltigen, felsigen Erde der Raschötzer Alm. Die vom Künstler geformten, mageren und langgliedrigen Figuren sind eine Sequenz dargestellter Einzelbilder der aufeinander folgenden Phasen körperlicher Entmaterialisierung. Dieser Mensch sucht eine Form der Leichtigkeit, der Auflösung und der Unberührbarkeit des Daseins. Die Zertrümmerung der Materie widersetzt sich den Gesetzen der Schwerkraft. Die Drehung des Körpers reflektiert sich in einem Taumel nach oben, ein Abbild des Strebens zu einem höheren Wesen.

Die Reihe der Kunstwerke wird durch die lange, nach unten abfallende Piste von Peter Senoner (geboren 1970 in Bozen; lebt und arbeitet in Lajen) abgeschlossen. Am Start der Piste erhebt sich im Gegenlicht in der Unendlichkeit der Landschaft die vergoldete Bronzestatue des COR, der Mythologie der Inkas entsprungener laufender Bote. Zwitterhafte und geschlechtslose Figur, Cyborg halb Mensch halb Gott, stellt der Körper COR's einen visionären Prototyp dar, in den künstliche Prothesen eingepflanzt wurden. Wie in eine virtuelle Brücke projiziert, die die physikalische und natürliche Realität des urweltlichen Reichs mit der futuristischen und technologischen Dimension eines "plastisch-metaphorischen" Kosmos verbindet, erleidet die Figur Senoner's den "Parasiten-Angriff" eines sich windenden Tentakels, der sie noch für eine Zeit lang auf der Erde festhält.

Anlässlich der Eröffnung der Grödner Biennale wird ein Katalog mit Kommentaren der Kuratorin Chiara Canali und Abbildungen der aufgestellten Kunstwerke heraus gegeben.

Organisation und Förderung:

Tourismusverein St. Ulrich

Tel.: +39 0471 777 600 - Fax: +39 0471 796 749

E-Mail: ortisei@valgardena.it - Web: www.valgardena.it/de/ - Skype: ortisei_val_gardena

Schirmherrschaft: Gemeinde St. Ulrich

Unterstützung durch: Autonome Provinz Bozen

Stiftung der Südtiroler Sparkasse

Region Trentino-Südtirol

Kontakte: www.biennalegherdeina.it; E-Mail: info@biennalegherdeina.it

www.valgardena.it/de/; E-Mail: ortisei@valgardena.it



Gröden, der Urlaubsort im Herzen der Dolomiten

Die UNESCO hat dieses einzigartige Gebiet zum Naturerbe der Menschheit erklärt.

Ein Märchenland im Winter, von unglaublich vielen Schönheiten der Natur im Sommer.

Die Dolomitenlandschaft zeigt ihre Besonderheiten während des ganzen Jahres.

Die Ortschaften St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein (die nicht mehr als 8 km auseinander liegen) bieten außer wundervollen Naturszenarien zahlreiche und unterschiedliche Gelegenheiten in Bezug auf Tradition, Kultur und Kunst an.

Eine tausendjährige Tradition

Das Grödnertal ist die Wiege der ladinischen Kultur, die in vielen Formen von der Kunst bis zum Brauchtum, von der Küche bis zur Sprache, von den Initiativen bis zu den Traditionen zum Ausdruck kommt.

Zum 125. jährigen Tourismusjubiläum in St. Ulrich steht am 4. Juli ein historischer Umzug mit den Grödner Trachten auf dem Programm. Am 18. Juli findet ein Historisches Mahl statt, und den gesamten Sommer über kann man im Zentrum von St. Ulrich eine Fotoausstellung ansehen.

Vom 18. bis zum 25. Juli findet zudem in Wolkenstein die "Ena Ladina" statt, eine Woche im Zeichen der Kultur, der Sprache und der Traditionen des ladinischen Volkes.

Die Grödner Volkstrachten können am 1. August während der Veranstaltung "Gröden in Tracht" bewundert werden. An diesem Tag ziehen sowohl die Jüngsten als auch die Ältesten in der typischen traditionellen Grödner Tarcht durch den Ort.

Das Holzschnitzerhandwerk ist hingegen eine der bedeutendsten Ausdrücke der Grödner Kunst, und seine alte Geschichte geht bis 1700 zurück. Auch heute wird die Holzschnitzerei noch von vielen Künstlern des Tals ausgeübt, die ihre Werke in der Galerie UNIKA und in der Dauerausstellung Art 52 ausstellen.


Kulturelle Veranstaltungen

Als erstes ist an UNIKA zu erinnern, die Skulpturenmesse vom 3. bis zum 5. September 2010.

Zum 26. Male steht von Juli bis September wieder das Festival “Val Gardena Musika” mit 8 Konzerten klassischer Musik, die an eindrucksvollen und besonderen Orten stattfinden, auf dem Programm.

Eine Reihe von Filmen während des ganzen Sommers sind dem einstmaligen Bergführer und Schauspieler Luis Trenker gewidmet, der viele seiner Filme aus den 20er Jahren im Grödnertal und in den Dolomiten gedreht hat.

Dem Gedenken Karl Unterkirchers, Extrembergsteiger aus Wolkenstein, der 2008 bei einer Expedition auf dem Nanga Parbat tödlich verunglückte, ist der Preis “Karl Unterkircher Award” gewidmet. Die Preisverleihung findet am 9. und 10. Juli mit Filmen über Expeditionen und Alpinismus statt.

Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Web-Seite Grödens www.valgardena.it/de/.



Kontakt:

Val Gardena Marketing

www.valgardena.it

Tel +39 0471 777777 - Fax +39 0471 792235

E-mail: info@valgardena.it

Skype: info_val_gardena

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