Ein
Bericht von Ulrike Drevenstedt, Deutschland
Wer kennt sie nicht, die Sella Ronda. Sie
lässt das Herz eines jeden Skifahrers höher schlagen, egal wie oft die Pisten
auf der grünen oder orangenen Runde schon abgefahren sind. Sie sind eine
Herausforderung für jeden Skifahrer. Manch einer fährt lieber gemütlich,
genießt die Pisten und die Landschaft und lässt sich einen ganzen Tag lang Zeit
die Gruppo di Sella zu umrunden. Sportlicher wird es, wenn das Ziel des
Skitages lautet: Zweimal rund um die Sellagruppe. Einmal im, einmal gegen den
Uhrzeigersinn. Aber dreimal an einem Tag – ist das möglich? Wir werden sehen...
Beginnen wir von vorn.
Am Tag X stand ich also besonders früh auf –
ich war sogar vor dem Frühstück abfahrtsbereit - meinen Kakao bekam ich aber
natürlich trotzdem. An so einem wichtigen Tag darf schließlich nichts
schiefgehen. Ausgerüstet mit der Telefonnummer vom Hotel La Truga - falls ich
doch nicht mehr rechtzeitig über das Grödnerjoch kommen sollte - machte ich
mich auf den Weg. Rauf auf den Dantercepies und rund um die Sellagruppe war die
erste Runde um etwa 11Uhr geschafft – da
hatte ich die Pisten bei bestem Skiwetter auch noch für mich. Also, in
Wolkenstein nichts wie rauf mit dem Ciampinoi-Lift und auf in die grüne Runde.
Merklich vollere Pisten und ein grummelnder Magen machten sich in Corvara
bemerkbar. Die Mittagspause fand deshalb in der Gondel auf dem Weg zum
Grödnerjoch statt, ich musste schließlich jede Minute sparen. Kaum in
Wolkenstein angekommen, stieg ich also wieder in den Dantercepies-Lift: Noch
eine Runde vor mir und es war erst 14Uhr! Spätestens in Arabba vor dem Aufstieg
zum Porta Vescovo wurden dann aber doch die Beine schwer, ich hatte schließlich
schon knapp 60 Pistenkilometer abgewedelt. Aber Aufgeben war natürlich keine
Option. Ein weiterer Müsliriegel später und die Abfahrt zum Pont de Vauz
gemeistert, färbte sich die Sonne langsam von goldgeld in orange. Höchste Zeit
für den Nachhauseweg, ich hatte schließlich noch ein paar Täler vor mir.
Deshalb hieß es für mich, nichts wie rein in die Lifte, raus aus den Liften und
runter die Pisten. Was sich am Ende bezahlt machen sollte: Um genau 16.30Uhr
war ich wieder auf heimischen Pisten angekommen und wurde von Mama mit heißer
Schokolade auf einer Hütte unterhalb des Ciampinoi in Empfang genommen! Puh!
Stolz, glück und kaputt!
Noch einmal vielen Dank – dafür würde ich die
knapp 70 Pistenkilometer und die schmerzenden Beine direkt noch einmal wieder
auf mich nehmen!
Ulrike Drevenstedt
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