Freitag, 15. Oktober 2010

Bräuche in Gröden – Winter

November

Allerheiligen für Kinder

Die Paten schenken Ihren Patenkeindern eine Henne oder einen Hasen aus süßem Grot.Die Mädchen bekommen die Henne und die Buben den Hasen.
Henne und Hase waren schon bei den Heiden ein Zeichen der Fruchtbarkeit.

Dezember

Advent
Die „Klöckelnacht“
An den vier Donnerstagen im Advent verkleideten sich vor allem Jugendliche und zogen mit dem Lied der „Tlecanocht“ (Köckelnacht) von Haus zu Haus: 2 Bauern, 2 Mäher, 2 wirte, 3 Clowns und 2 Gäste (ein Herr und eine Dame).
Belohnt wurden die Sänger und Musikante, die mit ihrem Lied alle Zuhörern Glück wünschten, mit Geld oder Süßigkeiten.

5. Dezember
Hl. Nikolaus
Sobald es dunkel wird zieht am 5. Dezember der Hl. Nikolaus zusammen mit den Engel und Knecht Ruprecht von Haus zu Haus, bringt den braven Kindern Geschenke und tadelt sie, wo es angebracht ist.
Der Heilige Nikolaus wird oft auch von Krampussen begleitet; diese dürfen allerdings das Haus nicht betreten und müssen vor der Tür warten.

Stefanstag
Am Stefanstag werden in der Kirche Wasser und Salz geweiht.
Früher trug man zu diesem Anlaß die alte Grödner Tracht und die Frauen wärmten sich mit einem Pelzmuff die Hände.

Neujahrssingen
„Bon di, bon ann“
Am letzten Tag des Jahres zogen und ziehen noch heutzutage die Kinder von Haus zu Haus und wünschen mit dem Lied „Bon di, bon ann“ alles Gute fürs neue Jahr. Blohnt werden sie dafür mit Geld oder Süßigkeiten.
Den Verlobten wünschte man früher das „Knalljahr“ ("l ann dal stlef"), das Jahr also, in dem geheiratet werden sollte.
Neben den Kindern zogen früher auch die Erwachsenen mit ihren Instrumente umher, besuchten die jungen, noch ledigen Mädchen und sangen und spielten das Lied „Bon di, bon ann“.

Jänner
6. Jänner
Die Heiligen Drei Könige
Am Vorabend des 6. Jänner zieht man durchs ganze Haus, die Bauern auch durch den Stall und die Scheune, besprengt die einzelnen Räume mit Weihwasser und beräuchert sie mit Weihrauch, um Haus und Hof vor Unwetter und Unglück zu beschützen.
Am 6. Jänner zogen früher die Gläubigen aus St.Ulrich mit ihren Schlitten zur Muttergotteskirche nach Wolkenstein.Zu diesem Anlaß trugen die Wolkensteiner Mädchen in der Kirche die Grödner Tracht und ein Seidentuch um den Hals.
Heutzutage singen die Ministranten das Helige Drei-König-Lied von Haus zu Haus ziehend. Die Spenden gehen zu Gunsten der Mission.

6 Jänner
„Dunacia“
(nur in St.Ulrich)
Am Abend des 6. Jänner zeiht eine alte Hexe, die „Dunacia“ durchs Dorf: Sie kehrt die Stuben und nimmt all jene Kinder mit, die noch nicht im Bett sind.
Der Sinn dieses Besuches ist die Vertreibung der bösen Geister in die Kälte und Finsternis des Winters.

Februar
2. Februar
Am 2. Februar werden vom Priester in der Kirche die Kerzen geweiht, als Zeichen des Lichts, das stets die Dunkelheit erhellt.

3. Februar
Hl. Blasius
Mit dem am Vortag geweihten Kerzen segnet der Priester Kinder und Erwachsene als Schutz vor Halskrankheiten.

Fasching
Unsinniger Donnerstag
Da am Unsinnigen Donnerstag zu Mittag meist Gerstensuppe mit Selchkarré gekocht wurde, schlichen sich Jugendliche und Kinder bei den Nachbarn ein um den Suppentopf mit der schmackhaften Speise mit einem Topf zu vertauschen, in dem ein alter Schuh im Wasser schwamm.
Zu diesem Anlaß wurden auch das Lied geschrieben: „Ncuei juebia grassa…“ (Heute Unsinniger Donnerstag)

Ostern
Ostersonntag
Noch heutzutage bringt man am Ostersonntag Osterbrot, Eier, Speck und Kren in die Kirche um sie vom Priester weihen zu lassen. Der Kren sollte im Sommer Schlangenbisse vermeiden.
Nach dem Hochamt wurde früher auf dem Kirchplatz „gepeckt“ (die Eier wurden aneinandergeschlagen): das Ei, das als erstes angeschlagen war verlor das Spiel und gehörte dem Sieger.

Ostermontag
Am Ostermontag besuchen die jungen Burschen die Mädchen und holen die bemalten Ostereier, die sie am 19. März, Josefstag bestellt haben.
Für den Außerwählten gab es ein mit viel Fleiß bemaltes Ei, für alle anderem ein einfacheres Osterei. Wurden nicht alle bestellten Eier abgeholt, so mußten diese am darauffolgenden Tag im Garten vergraben werden.

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Val Gardena Gröden

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