Ein Hauch von Bildungsurlaub und viel
Einblick in alte Traditionen – das verspricht ein Schnitzkurs im Grödental. Im
Sommer erlernen Gäste von den Herrgottschnitzern höchstpersönlich diese
Kunstfertigkeit. Auch wer noch nie mit Hammer und Schnitzmesser gearbeitet hat,
kann bei einem Schnitzkurs die Technik und Feinheiten des Holzschnitzens
kennenlernen. So entsteht das schönste Urlaubs-Souvenir von allen: ein ganz
persönliches Holz-Kunstwerk
Seit
vier Jahrhunderten werden im Tal der Herrgottschnitzer - wie das Grödental auch
genannt wird - Kunstwerke aus Holz geschnitzt. Noch heute stellt die Holzschnitzerei
in Gröden das wichtigste Gewerbe neben dem Tourismus dar. Viele Grödner
arbeiten nach wie vor in diesem Handwerkszweig. Welcher Ort wäre also besser
geeignet, um zum ersten Mal das Schnitzmesser zu führen?
Getreu
dem Motto „Mit den Händen sehen, mit den Augen fühlen“ werden die
Schnitzschüler in einem dreitägigen Kurs in die hohe Kunst des Grödner Kunsthandwerks
eingewiesen. Drei Stunden täglich geben erfahrene Lehrer ihr Wissen über Motivplanung
und Modellerstellung weiter. Danach folgen die ersten Schnitte in das Holz bis
hin zur Strukturierung und Fein-Bearbeitung. Nach dem Erlernen des Fachwissens
rund um die verschiedenen Werkzeuge und Arbeitstechniken entsteht so aus einem
einfachen Holzklotz schon bald ein individuelles Kunstwerk. Den Sommer über
findet der dreitägige Schnitzkurs jede Woche von Dienstag bis Donnerstag
jeweils um 15 Uhr in der Berufsschule St. Ulrich statt. Die Teilnahme kostet
inklusive Werkzeug und Material 65 Euro pro Person. Anmeldung und weitere
Informationen unter www.valgardena-active.com oder www.valgardena.it.
Hölzerne Kunsthandarbeit: UNIKA Skulpturenmesse
und Dauerausstellung
Inspiration
für eigene Schnitzereien holen und die besten Herrgottsschnitzer des Grödentals
persönlich treffen - das bietet die 18. Grödner UNIKA Skulpturenmesse vom 23.
bis 26. August. Drei Tage lang präsentieren circa 30 von Grödens Schnitzern
ihre neuesten Werke - allesamt Einzelstücke - dem Publikum. Die Besucher haben
hier die Möglichkeit, mit den Künstlern ins Gespräch zu kommen und von ihnen
aus erster Hand mehr über die lange Grödner Tradition der Bildhauerkunst zu
erfahren. Liebhaber können hier individuell angefertigte Werke erwerben. Aber auch außerhalb der Messe lassen sich
ganzjährig von Montag bis Samstag in der Galaria Unika Schnitzereien bestaunen.
In der Kunstgalerie sind Werke aus den unterschiedlichsten Kategorien
ausgestellt - von sakralen Motiven bis hin zu abstrakt-modernen Figuren. Auf
täglichen Schnitzvorführungen bringen die Kunsthandwerker ihr Schaffen
interessierten Besuchern gerne näher. Mehr Informationen unter www.unika.org
Historie der jahrhundertalten
Schnitztradition
Die
Holzschnitzertradition in Gröden fand zu Beginn des 16. Jahrhunderts ihren
Anfang. Während des langen Winters schufen Grödner Familien Werkzeuge,
religiöse Figuren und Kinderspielzeug, um diese auf den Frühjahrsmärkten verkaufen
zu können. Im späten 18. Jahrhundert entwickelte sich daraus ein Wirtschaftszweig
von tragender Bedeutung und die Grödner Schnitzer wurden weit über die Grenzen
Südtirols hinaus bekannt. Kunst- und Berufsschulen wurden gegründet, wo der Bildhauernachwuchs
in St. Ulrich und Wolkenstein seine Ausbildung bei bewährten Meistern erhielt.
Die Grödner Holzschnitzer entdeckten neue Verfahrensweisen und gestalteten ein
innovatives und wandlungsfähiges Kunsthandwerk, das in seiner Kunstfertigkeit kaum
zu übertreffen ist. So verwundert es nicht, dass in St. Christina im Grödental
auch die größte handgeschnitzte Krippe der Welt zu finden ist.
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