Warum ein Herren-Turnier?
„Schon 2008 nach der zehnten Jubiläums-Auflage hat es in unserem Organisationsteam Stimmen gegeben, die gefragt haben, ob wir nicht auch einmal ein Herrenturnier ausrichten könnten“, erklärt Turnierdirektor und OK-Chef Wolfgang Wanker den Umschwung. „Nach so langer Zeit wollten wir den Zuschauern etwas Neues bieten und haben uns um die Ausrichtung eines ATP-Challengers beworben“. Organisationstechnisch gibt es im Vergleich zum Damen-Turnier keine gravierenden Änderungen. Supervisor der Spielergewerkschaft ATP ist der Italiener Carmelo Di Dio, der schon mehrere Damen-Turniere in St. Ulrich erfolgreich geleitet hat.
Der Termin sollte wie in den letzten Jahren bei den Damen im Herbst liegen. „Wir haben uns bewusst für die zweite November-Woche entschieden, weil wir vom 6. bis 13. November hinter dem ATP-Masters-1000-Turnier in Paris Bercy die Nummer zwei weltweit sind“, erklärt Wanker. „Natürlich müssen wir uns im Herren-Zirkus erst den Weg ebnen und uns einen Namen machen, wie uns das bei den Damen in den vielen Jahren gelungen ist“.
Gröden erlebt das erste ATP-Challenger in Südtirol seit 2001. Vor neun Jahren fand in Brixen das dritte und letzte ATP-Challenger-Turnier statt. Von 1991 bis 1998 war Meran Schauplatz eines Challengers gewesen. 1999 hatte in der Passerstadt sogar ein ATP-Turnier stattgefunden.
Marco Chiudinelli Nummer eins
Die Startliste für die ATP-Premiere in Gröden kann sich sehen lassen. Mit dem Schweizer Marco Chiudinelli (ATP 80) und Karol Beck aus der Slowakei (ATP 99) haben sich zwei aktuelle Top-100-Spieler angemeldet. „Wir haben ein starkes Feld mit vielen interessanten Spielern“, sagt Wanker. „Der starke Italiener Simone Bolelli will in Gröden wichtige Punkte machen, um noch einen Platz im main draw der Australian Open in Melbourne zu ergattern. Außerdem haben wir Österreichs Routinier Stefan Koubek, dessen Landsleute Martin Fischer und Alexander Peya sowie mit Dominik Hrbaty einen ehemaligen Top-15-Spieler im Feld“. Hrbaty war vor sechs Jahren noch die Nummer zwölf der Weltrangliste. Er ist der einzige Spieler, der sowohl gegen Rafael Nadal (3:1) als auch gegen Roger Federer (2:1) eine positive Bilanz hat. Ein heißer Siegertipp ist der Kroate Ivan Dodig, der in den letzten Wochen bei den ATP-Turnieren in Tokio und Stockholm gut gespielt hat.
Auch die früheren Top-100-Spieler Igor Kunitsyn aus Russland oder Ivo Minar aus Tschechien wollen auf dem Teppichboden in St. Ulrich gut abschneiden. Und der Rumäne Adrian Ungur hat in dieser Saison beim ATP-Turnier in Bukarest schon Andreas Seppi bezwungen.
Wild Card für Seppi reserviert
Apropos Seppi: Der Kalterer wäre als Lokalmatador natürlich die große Attraktion in Gröden, doch die Nummer 51 der Welt hat sich entschieden, in der gleichen Woche von St. Ulrich die Qualifikation beim ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy zu spielen. Ganz aufgegeben haben die Veranstalter aber die Hoffnung noch nicht, dass der Südtiroler Paradespieler doch noch in Gröden aufschlägt. „Sollte es sich Seppi anders überlegen, für ihn steht immer eine Wild Card bereit. Sein Start würde unser Turnier natürlich unglaublich aufwerten und wäre für Gröden und das Südtiroler Tennis unglaublich wichtig“, sagt Wanker. „Es hängt von ihm ab, ob er kommen will oder nicht“.
Wild Cards noch nicht vergeben
Insgesamt vier Wild Cards können die Turnierveranstalter für das Hauptfeld und vier für die Qualifikation vergeben. „Noch haben wir uns nicht entschieden, an wen wir die Einladungen ausgeben“, sagt Turnierdirektor Wanker. „Vielleicht meldet sich ja doch der eine oder andere Top-100-Spieler. Wir werden uns bestimmt nicht vor Montag, Dienstag nächster Woche entscheiden“. Anfragen für eine Wild Card im Hauptfeld habe es viele gegeben: So haben die Italiener Daniele Bracciali, Luca Vanni, Claudio Grassi und Andrea Falgheri, aber auch Farrukh Dustow, der Wahl-Südtiroler aus Usbekistan, und Matthias Wolf angefragt. „Es werden sicher auch die Südtiroler zum Zuge kommen“, sagt Wanker.
Finale am Samstag
Das Turnier in Gröden beginnt am Samstag, 6. November mit der Qualifikation. Vier der 32 Spieler im Qualifikationsfeld schaffen den Sprung ins Hauptfeld, das am Montag, 8. November startet. Die beiden Endspiele (Einzel und Doppel) finden am Samstag, 13. November ab 15 Uhr statt.
ENTRY LIST ATP-CHALLENGER ST. ULRICH ranking date: 18.10.2010
01 80 Marco Chiudinelli SUI
02 99 Karol Beck SVK
03 114 Simone Bolelli ITA
04 118 Igor Kunitsyn RUS
05 122 Martin Fischer AUT
06 132 Ivan Dodig CRO
07 133 Konstantin Kravchuk RUS
08 138 Jaroslav Pospisil CZE
09 139 Stefan Koubek AUT
10 140 Paolo Lorenzi ITA
11 161 Alessio Di Mauro ITA
12 162 Ivo Minar CZE
13 186 Adrian Ungur ROM
14 187 Alexandre Kudryavtsev RUS
15 188 Uladzimir Igntik BLR
16 209 Ivan Sergeyev UKR
17 211 Jan Hernych CZE
18 213 Matteo Viola ITA
19 236 Alexander Peya AUT
20 247 Marco Crugnola ITA
21 259 Alberto Brizzi ITA
22 264 Dominik Hrbaty SVK
2 Special Exempts
4 Qualifiers
4 Wild Cards
Alternates:
1 265 Evgeny Kirilov RUS
2 267 Matteo Trevisan ITA
3 279 Michael Yani USA
4 288 Daniele Giorgini ITA
5 290 Nikola Metkic CRO
6 291 Matwe Middelkoop NED
7 296 Jurgen Zopp EST
8 298 Alex Bogdanovic GBR
9 302 Riccardo Ghedin ITA
10 303 Ivo Klec SVK
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